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07. April 2025

Westnetz verstärkt Stromnetz mit innovativer Verlegetechnik

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Das Geotextilvlies bietet einen umfassenden Schutz der Kabel und Rohre vor Beschädigungen. Pro Grabenkilometer können durch den Einsatz von Vlies 150 Tonnen Sand eingespart werden. (Foto: Westnetz GmbH)

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Martina Fischer

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  • Verlegung moderner und leistungsstarker Mittelspannungskabel zur Erhöhung der Versorgungssicherheit mittels neuer Technik
  • Fräsen kombiniert mit Geotextilvlies-Wickeltechnik schont Ressourcen und Umwelt
  • Tiefbauarbeiten in der Verbandsgemeinde Ulmen erfolgreich abgeschlossen


Die Anforderungen an die Versorgungsnetze steigen kontinuierlich, angetrieben durch die Zunahme von Photovoltaikanlagen, Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden und eine zuverlässige Stromversorgung sicherzustellen, investiert Westnetz fortlaufend in die Modernisierung und Verstärkung des Stromnetzes im gesamten Netzgebiet. Bei der Verlegung moderner und leistungsstarker Mittelspannungskabel setzt Westnetz auf ein neues Technikverfahren, um Ressourcen und Umwelt zu schonen.


Im Zuge der Neuverlegung von Mittelspannungskabeln außerorts in ungebundener Oberfläche und ab einer Trassenlänge von mehr als 4 Kilometern, setzt Westnetz ab sofort auch die Kombination aus Fräsen und der Geotextilvlies-Wickeltechnik ein. Mit diesem innovativen Verfahren, das im März erstmalig im Netzgebiet des Regionalzentrums Rauschermühle in der Verbandsgemeinde Ulmen erfolgreich angewendet wurde, können Kabel und Rohre ohne aufwendige Baggerarbeiten und Sandauffüllungen effizient im Boden verlegt werden.


„Die neue Verlegetechnik ermöglicht es uns, die Bauzeit zu verkürzen, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und die Umwelt zu schonen. Gleichzeitig gewährleisten wir eine zuverlässige und wartungsärmere Infrastruktur für die Bürgerinnen und Bürger“, betont Michael Dötsch, Leiter des Regionalzentrums Rauschermühle.


Von Höchstberg bis zur Umspannanlage Ulmen hat Westnetz mit der neuen Technik innerhalb von acht Tagen zwei neue Mittelspannungskabel mit einer Länge von jeweils 2,3 Kilometern über Wald- und Feldwege verlegt. Der Aderquerschnitt eines Kabels ist mit 300 Quadratmillimetern doppelt so groß wie der Querschnitt herkömmlicher Kabel. Durch die erhöhte Strombelastbarkeit können zukünftig steigende Leistungen durch Zubau von Elektroladestationen und Photovoltaikanlagen übertragen bzw. abtransportiert werden. Zusätzlich wurde ein 2,3 Kilometer langes Leerrohr für Glasfaserkabel mitverlegt, um den Glasfaserausbau in der Verbandsgemeinde Ulmen voranzutreiben.

Die Tiefbauarbeiten hat die Firma Wallebohr im Auftrag von Westnetz durchgeführt. Der Familienbetrieb mit Sitz in Ulmen arbeitet bereits seit vielen Jahren partnerschaftlich mit Westnetz zusammen.


Die neue Verlegetechnik: Fräsen kombiniert mit Geotextilvlies-Wickeltechnik

Eine Fräse des Maschinentyps Marais ST2 hebt den Graben aus und führt die bereits an der Trasse ausgelegten Kabel und Rohre in diesen Graben ein. Die Kabel und Rohre werden unmittelbar vor dem Einlegen von einer Wickelmaschine, die der Fräse vorausfährt, in ein spezielles Geotextilvlies eingehüllt.

Während der Verlegung wird oberhalb der eingebrachten Kabel ein Trassenwarnband verlegt und der Graben mit dem Erdaushub verfüllt. Hinter der Fräse verdichten Bagger den Graben und stellen die Oberfläche wieder her.


Tobias Schlemmer, verantwortlicher Netzplaner im Regionalzentrum Rauschermühle, erklärt die Vorteile des Fräsverfahrens und der Kabelwickeltechnik mit Geotextilvlies: „Das Fräsen eines Grabens ist kostengünstiger, ressourcenschonend und wesentlich schneller als die herkömmliche offene Bauweise mithilfe eines Baggers. Der Graben wird schnell geöffnet und direkt wieder verfüllt. Eine Zwischenlagerung des Aushubs entfällt. Zudem muss kein Sand mehr zum Schutz der Kabel in den Graben eingebracht werden, da das Geotextilvlies einen umfassenden Schutz vor Beschädigungen bietet. Pro Grabenkilometer können so 150 Tonnen Sand eingespart werden.“


Technische Daten

Die 30 Tonnen schwere Fräsmaschine des Maschinentyps Marais ST2 kann am Tag bis zu 2.500 Meter Graben fräsen sowie in einem Arbeitsgang Kabel, Rohre und ein Warnband verlegen. Sie ist digital gesteuert und hebt bis zu 160 Zentimeter tiefe Gräben auf Straßen, Waldwegen und Wiesen aus.

Die Wickelmaschine umfasst ein Gewicht von 2,2 Tonnen und hat ebenso eine Tagesleistung von bis zu 2.500 Metern. Sie wickelt Kabel und Rohre mit einem Durchmesser von maximal 16 Zentimetern in schützendes Geotextilvlies ein.

Mediengalerie

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