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Wo noch vor kurzem eine grüne Wiese war, sind in den vergangenen Wochen die ersten Bagger angerollt. Die Westnetz GmbH investiert in Wilsum in die moderne und sichere Stromversorgung der Zukunft und baut eine neue Umspannanlage. Die neue Anlage entsteht direkt neben der bereits bestehenden Anlage, hat aber neben der modernsten Technik zusätzlich auch die doppelten Kapazitäten, um den Herausforderungen der Energiewende und den erhöhten Einspeisemengen in der Niedergrafschaft gerecht zu werden. Die neue Anlage wird die bestehende Anlage ersetzen, die im Anschluss an die Inbetriebnahme zurückgebaut werden wird.
„Der Bau der neuen Umspannanlage wird notwendig, da in dieser Region besonders viel Strom aus regenerativen Energiequellen in unser Netz eingespeist wird. So sollen weitere Windenergie- und zahlreiche Solaranlagen auf Privathäusern in naher Zukunft an das Stromnetz angeschlossen werden. Der Neubau dieser Umspannanlage entlastet zudem die Verteilnetze und sichert für die Zukunft eine stabile Energieversorgung“, erklärt Westnetz-Projektleiter Nico Ruthenberg.
Von der neuen Anlage profitiert dann die gesamte Region – neben Wilsum auch Itterbeck Haftenkamp, Uelsen, Halle und Getelo. Aktuell ist es geplant, dass die neue Umspannanlage bis Ende 2026 vollumfänglich in Betrieb genommen werden kann. Neben den verdoppelten Leistungskapazitäten bietet die neueste Technik noch weitere Vorteile, die auf die Versorgungssicherheit der Region einzahlen: Diverse Leistungsdaten können künftig aus der Ferne ausgelesen werden, was auch eine schnellere Erkennung und Klärung bei möglichen Fehlern in der Anlage helfen wird. Auch die Steuerung von Leistungsflüssen und verschiedenen Frequenzschutzfunktionen für die einzelnen Schaltfelder der Anlage werden helfen, die Leistungsschwankungen zu regulieren, denen die Verteilnetzen durch die unregelmäßige Einspeisung von regenerativ erzeugtem Strom ausgesetzt sind.
Das Herzstück der Anlage bilden die Transformatoren, die die Spannung von 30.000 auf 10.000 Volt umwandeln. Insgesamt ist das Grundstück etwa 3.000 Quadratmeter groß. Auf rund 1.750 Quadratmetern baut Westnetz die neue Umspannanlage „Wilsum“. Auf der restlichen Fläche baut Westnetz im Auftrag der nvb Nordhorner Versorgungsbetriebe GmbH dienstleistend das neue Schalthaus „Wilsumer Land“. Hier erfolgt die Übergabe vom 30kV-Netz der Westnetz in das 10kV-Netz der nvb. Von hier aus wird es dann in die Niederspannungsnetze und anschließend in die Haushalte weiterverteilt.
Die Bürgerinnen und Bürger werden von den Umbaumaßnahmen nichts mitbekommen. Während der gesamten Baumaßnahme bleibt die Stromversorgung zuverlässig gewährleistet, auch während des sogenannten Umschwenkens, d.h., wenn die Kapazitäten peu à peu von der neuen Umspannanlage übernommen werden und die Versorgungsaufgaben nicht mehr von der alten Umspannanlage gewährleistet werden müssen.
Hintergrund:
Eine Umspannanlage ist Teil des Stromnetzes und dient der Verbindung unterschiedlicher Spannungsebenen. Denn die elektrische Energie wird auf ihrem Weg von der Erzeugung zum Endverbraucher auf mehreren Spannungsebenen transportiert, um eine möglichst verlustarme Übertragung zu erreichen. Die neue Umspannanalage in Wilsum transformiert die elektrische Energie von 30.000 auf 10.000 Volt. Netzbetreiber sind gemäß dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) zudem verpflichtet, die von dezentralen EEG-Eigenerzeugungsanlagen produzierte Energie jederzeit in die Versorgungsnetze aufzunehmen. Dies führt an belastungsschwachen Tagen (z.B. an Wochenenden) dazu, dass sich die Energieflussrichtung umkehrt und die von großen Windparks erzeugte Energie insbesondere über die 110.000 Volt-Ebene in andere Regionen (z.B. ins Ruhrgebiet) transportiert wird.