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Jan Zimmer (5.v.l.), Stadtbürgermeister Oberwesel, die bauausführende Firma DATABAU Rhein-Nahe GmbH, dem zuständigen Ingenieurbüro ALTEN sowie Vertreter der Westnetz trafen sich vor Ort zum Baustarttermin. (Foto: Westnetz GmbH/Sabrina Kunz)
Oberwesel kann sich über ein zukunftsfähiges Strom-, Gas- und Glasfasernetz freuen. Die Tiefbauarbeiten haben am 17.09.2024 begonnen. Westnetz kombiniert die Modernisierung und Verstärkung des Strom- und Gasnetzes mit dem Glasfaserausbau in der Stadt und den dazugehörigen Stadtteilen. „Das Verlegen der Nieder-, Mittelspannungs- und Breitbandkabel sowie der Gasleitungen in den offenen Baustellen erspart nicht nur Zeit und Kosten, sondern auch Arbeit. So muss zum Beispiel kein zweites Mal ein Tiefbauer engagiert werden“, erläutert Simon Reitz, Projektleiter bei Westnetz im Regionalzentrum Rhein-Nahe-Hunsrück.
Beim Baustarttermin betonte Thomas Johann, Leiter des Regionalzentrums Rhein-Nahe-Hunsrück bei Westnetz: „Unser Ziel ist es, resiliente und intelligente Netze zu bauen, die widerstandsfähiger gegenüber Auswirkungen des Klimawandels wie Hitze, Erosion oder Starkregen sind. Dabei unterscheiden wir im Einwirkungsbereich von Flusshochwasser in vier Kategorien, z.B. werden hier in Oberwesel Stationen versetzt und auf Podesten errichtet sowie die Kabeltrassen und Netzstruktur wird angepasst.“
Um die steigende Netzbelastung bewältigen zu können, investieren wir frühzeitig in die Modernisierung unserer Technik. „In weniger als zehn Jahren werden unsere Netze einer deutlich höheren Belastung ausgesetzt sein. Dazu tragen vor allem der Ausbau der Elektromobilität und der Einsatz von Wärmepumpen bei. Außerdem muss das Netz immer mehr Energie aus Photovoltaikanlagen und anderen dezentralen Eigenerzeugungsanlagen aufnehmen. Um diese Entwicklung aufzufangen, bereiten wir unsere Technik schon heute auf die Zukunft vor“, erklärte Projektleiter Reitz.
Westnetz wird bei der Baumaßnahme rund vier Kilometer Mittelspannungskabel, rund sechs Kilometer Niederspannungskabel und rund einen Kilometer Gasleitungen im Bereich der „Chablis Straße“ verlegen. Nach technischen Erfordernissen werden Teile des Freileitungsnetzes zurückgebaut und die betroffenen Häuser erhalten einen neuen Niederspannungs-Hausanschluss. Des Weiteren werden rund 16 Kilometer Glasfaser-Leerrohre verlegt. Nach dem Verlegen der Leerrohre kann mit dem so genannten Einblasen der Glasfaserkabel begonnen werden. Anschließend können dann die Haushalte an das schnelle Internet angeschlossen werden.
Stadtbürgermeister Jan Zimmer: „Vor allem sagen wir danke, dass jetzt zum einen ein Teil des Freileitungsnetztes zurück gebaut und Erdleitungen verleget werden. Zum anderen erhalten wir eine zukunftsfähige Breitbandversorgung. Diese ist heute von zentraler Bedeutung und eine wesentliche Investition in die zukunftsfähige digitale Infrastruktur.“
Drei Stationen werden neu als digitale Ortsnetzstationen (digiONS) errichtet. Neun weitere Trafostationen werden zu digitalen Ortsnetzstationen umgebaut. Diese wandeln Mittelspannung in haushaltsübliche Niederspannung um. Digitale Ortsnetzstationen haben die gleiche Funktion, übertragen aber zusätzlich Live-Daten über Mobilfunk oder Glasfaser. Damit kann Westnetz das Stromnetz in Echtzeit analysieren und steuern. Diese Daten helfen dem Verteilnetzbetreiber, das Netz bedarfsgerecht auszubauen. Darüber hinaus erkennt das System unerwünschte Vorkommnisse wie Stromausfälle besonders schnell: Die Technik unterstützt bei der Eingrenzung von Fehlern im Netz und verkürzt durch die Möglichkeit der Fernsteuerung die Ausfallzeiten im Stromnetz.
Die Baumaßnahme wird im Teilbereich der „Chablis Straße“ durch die Firma Blümling Straßenbau mbH sowie im übrigen Stadtgebiet von Firma DATABAU Rhein-Nahe GmbH (ehemals Firma Wagner) durchgeführt. Die Maßnahme dauert voraussichtlich bis Ende 2027. Für die notwendigen verkehrstechnischen Einschränkungen und auftretenden Beeinträchtigungen bittet Westnetz im Rahmen der Bauphase um Verständnis. Alle Eigentümerinnen und Eigentümer, die hiervon betroffen sind, werden mit einem separaten Schreiben über die Baumaßnahme informiert. Seitens Westnetz wurde das Ingenieurbüro ALTEN GmbH mit der Planung und Bauüberwachung der Maßnahmen im Glasfaser-, Strom- und Gasausbau beauftragt. Hierzu werden individuell nach und nach mit allen Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern Termine vereinbart, um die Installation der neuen Stromhausanschlüsse abzusprechen.